Gesetz Nr. 3: Beweg Dich häufig

Als Jäger und Sammler haben sich unsere Vorfahren sehr viel bewegt. Die meiste Zeit über bewegten sie sich in einem wenig anstrengenden Bereich. Diese ständige Bewegung mit niedriger Intensität veranlasste unsere Gene, ein starkes Kapillar Netzwerk aufzubauen. Dadurch kann der Körper sehr gut mit Sauerstoff und Energie versorgt werden. Weiterhin ermöglicht es, gespeichertes Fett leicht als Energie verfügbar zu machen. Fett ist nämlich im leichten Aktivitätsbereich die Hauptenergiequelle. Durch die tägliche Bewegung entwickelten sich starke Knochen, Gelenke und Bindegewebe.

Unser Körper ist optimal angepaßt an viel leichte Bewegung. Für eine gute Gesundheit und optimal funktionierende Abläufe im Körper benötigen wir diese leichte Bewegung. Ständige, sehr lange Phasen von Bewegungslosigkeit führen zu gesundheitlichen Problemen mit dem Stoffwechsel und auch kognitiven Problemen.

Die gute Nachricht ist, dass diese kaum anstrengende Bewegung bereits ausreicht, um eine sehr gute Grundlage für die Gesundheit herzustellen. Es ist nicht nötig, jeden Tag in einem mittleren bis schwierigen Bereich zu Joggen oder zu Laufen, seine Bestzeiten kontinuierlich zu steigern oder sogar für einen Marathon zu trainieren. Ganz im Gegenteil sind diese ständigen, anstrengenden Cardio Einheiten sogar kontraproduktiv für die Gesundheit. Nach anstrengenden Trainingseinheiten fühlt man sich erschöpft und muss sich ausruhen. Betrachtet man diesen Zustand aus evolutionärer Sicht, ist dies wenig wünschenswert. In einer gefahrvollen Welt war man darauf angewiesen, jederzeit seine Höchstleistung abrufen zu können, um sein Überleben zu sichern. Wenn man seinen Körper ständig mit anstrengenden Cardio Einheiten überfordert, dann steigt auch die Verletzungsanfälligkeit. Aus diesem Grund ist diese Trainingsmethodik aus Sicht der Natur unlogisch. Eine Muskelverletzung oder Überlastungserscheinungen wie eine Achillessehnenreizung wären im überwiegenden Teil der Menschheitsgeschichte extrem lebensbedrohend gewesen.

Wenn Du bisher also der weit verbreiteten Meinung warst, Du müsstest zum Abnehmen oder für die Gesundheit viel anstrengendes Cardio Training machen, kannst Du Dich nun freuen. Du musst es nicht! ?

Die Gefahren von ständigem Cardio-Training!

Heutzutage gibt es in der Gesellschaft überwiegend zwei Gruppen. Beide Gruppen haben gemeinsam, dass unser Gesellschaftssystem die Mehrheit zu einer Indoor Tätigkeit mit sehr wenig Bewegung verdammt. Während die eine Gruppe sich auch nach dem Feierabend kaum bewegt und direkt die nächsten Sitzgelegenheiten sucht, versucht die andere Gruppe, die höher, schneller, weiter Regeln unserer Leistungsgesellschaft auch im Freizeitsport auszuleben.

Die Bewegungslosen sind zweifelsohne erheblichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Aber auch die ambitionierten Freizeitsportler schaden ihrer langfristigen Gesundheit vielleicht mehr als diese denken.

Der motivierte Freizeitsportler will schließlich gesund und topfit sein. Und mehr ist doch immer besser! Zum Beeindrucken eignen sich so eine Marathonteilnahme oder sonstige Fitnessrekorde auch immer gut. Gegen diese Ambitionen ist auch nichts einzuwenden. Jeder wie er möchte. Man sollte sich dabei nur im Klaren sein, dass man trotz dieser außergewöhnlichen Fitness seinem Körper schadet. Der Preis für extremes Cardio Training liegt bei einem beschleunigten Alterungsprozess und stark erhöhtem Risiko von Herzkrankheiten.

Aber nicht nur die Hochambitionierten sind dieser Gefahr ausgesetzt. Die meisten Freizeitsportler bewegen sich mehrfach in der Woche im Bereich des Übertrainings. Unser Körper ist hervorragend darauf angepasst, sich viel und lange mit leichter Anstrengung zu bewegen. Das heißt, im niedrigen Pulsbereich, man könnte sich während des Trainings locker unterhalten und man fühlt sich danach nicht sonderlich erschöpft. Das verbreitete Credo ist aber immer noch, dass man sich nach dem Büroalltag zum Ausgleich richtig sportlich fordern sollte. Erst dann hat man sich die Couch verdient.

Da unser Körper aber nicht für dieses ständige anstrengende Training gemacht wurde, bedeutet jedes Training für den Körper Streß. Ab und an den Körper bewußt zu stressen, um ihn behutsam stärker zu machen ist sinnvoll. Aber wenn man nun mehrfach in der Woche sein Trainingsprogramm abreißt, sei es Cardio oder auch längeres Kraftausdauertraining, dann befindet sich der Körper im Dauerstress.

Die Stressreaktion, die man auch als Kampf oder Flucht Reaktion bezeichnen kann, sorgt dafür, dass Cortisol und eine Reihe von Glückshormonen ausgeschüttet werden. Der Körper sorgt dafür, dass für den Moment einer lebensbedrohlichen Situation die körperliche und geistige Bestleistung zur Verfügung steht. Dieses sensible System ist darauf ausgerichtet, uns ab und an kurzfristig am Leben zu erhalten. Heutzutage sind wir oftmals unter Dauerstress. Die Arbeit verlangt uns einiges ab, der Chef macht Druck, die Kollegen wollen die Karriereleiter vor uns erklimmen etc.. Und danach überfordern wir unseren Körper auch noch mit anstrengendem Training. Es ist heute ein leichtes unter Dauerstress zu stehen, manches läuft in unserer Gesellschaft falsch, an anderen Dingen tragen wir die Schuld. Dieser Dauerstress sorgt dafür, dass unser Überlebenssystem ausgelaugt wird. Es werden weniger Cortisol und andere wichtige Hormone ausgeschüttet. Unser System gerät durcheinander, es kommt zu diversen gesundheitlichen Problemen, von Erschöpfungszuständen, Verschlechterung des Immunsystems bis hin zum Burnout.

 

Was leichte, häufige Bewegung bedeutet

Unser Körper benötigt für optimale Gesundheit viel leichte Bewegung. Diese Bewegung sollte in einem sehr angenehmen Anstrengungsgrad ausgeführt werden. Du merkst es daran, dass Du Dich dabei wohl fühlst, du kannst Dich noch unterhalten und Deine Muskulatur ist anschließend nicht erschöpft. Du solltest bei Cardioeinheiten einen Pulsgurt benutzen. Speziell nicht perfekt trainierte Freizeitsportler schätzen ihren Anstrengungsgrad gerne falsch ein. Deshalb messe deinen Puls (nur ein Pulsgurt ist nach aktuellem Stand der Technik genau genug). Du solltest im niedrigen Pulsbereich trainieren. Als Faustformel kannst du „180 – Lebensalter“ nehmen. Dein Puls sollte nicht darüber gehen, vermeide auch, dass er kurzzeitig höher geht. Wahrscheinlich wird Dir diese Laufgeschwindigkeit lächerlich langsam vorkommen, aber vergleiche Dich nicht mit anderen. Denke daran, wie viel Gutes Du Deinem Körper tust. Mit der Zeit wirst Du auch Deine Ausdauerfähigkeiten steigern und im niedrigen Pulsbereich schneller laufen können.

Neben diesem angenehmen Cardiotraining ist es wichtig, sich im Alltag einfach so viel wie möglich zu bewegen. Da die meisten Menschen gezwungenermaßen Tätigkeiten mit wenig Bewegung ausführen, ist es um so wichtiger, wirklich jede einfache Gelegenheit zu nutzen, um Bewegung in den Alltag zu bringen. Jede Treppe nehmen, das Auto mal weiter weg parken, einen unnötigen Umweg gehen, zwischendurch aufstehen, sich recken und strecken, vielleicht beim Telefonieren umhergehen. Laß Deiner Kreativität freien Lauf, um Dich in Bewegung zu bringen.

Schau auch, dass Du Mobilitätstraining machst. Wie beweglich bist Du? Eine gute Beweglichkeit kann Dich vor vielen Gesundheitsproblemen schützen, wie zum Beispiel Rückenbeschwerden oder allgemein Gelenkproblemen. Nimm Dir ein Beispiel an Yoga, Pilates oder Gymnastikübungen. Solltest Du ein Mann sein und das nicht sehr männlich finden, dann mach es trotzdem heimlich. Es wird Dir nämlich auch in allen anderen sportlichen Bereichen helfen und Dich vor Verletzungen schützen. Abgesehen davon, bewegliche Männer wie Turner haben eigentlich immer einen tollen Body.

Als Fazit läßt sich sagen, dass Du Dich gar nicht quälen musst, um einen schlanken gesunden Körper zu haben. Die vielfach für unerlässlich gehaltenen langen, regelmäßigen und fordernden Ausdauersessions sind unnötig. Wobei ich damit nicht pauschal sagen möchte, dass jeglicher Ausdauersport Quatsch ist. Es ist lediglich eine persönliche Entscheidung und Herausforderung. Speziell bei herausfordernden Zielen wie ein Marathonlauf sollte man aber auf eine gute Trainingsplanung achten, bei der die Erholung nicht zu kurz kommt. Ansonsten kann ständiges, hartes Cardio Training der langfristigen Gesundheit schaden.

Jetzt beginnt auch wieder die Zeit, wo man vermehrt die armen Geschöpfe mit sichtbar zu vielen Kilos rumlaufen sieht. Sie strengen sich an und quälen sich für die Strandfigur im Sommer, mit meistens doch wenig dauerhaftem Erfolg. Würden Sie doch nur nach der Primal Lebensweise leben. Ich hoffe, dass Simone und Ich mit unserem Blogprojekt vielen Menschen das Leben leichter machen können. Wenn Du liebe Menschen kennst, die mit ihrer Gesundheit, ihren Kilos oder ihrer Laune kämpfen, dann hilf Ihnen, in dem Du unseren Blog empfiehlst. Damit hast Du in diesem Moment bereits eine gute Tat getan, über die Du Dich freuen darfst. Welche Erfahrungen hast Du mit Cardio Training? Schreibe mir einen Kommentar!

Ach ja, herzlichen Glückwunsch, dass Du Dich für Deine Gesundheit interessierst. Nun geh nach draußen spazieren. Warum Du das tun solltest habe ich bereits in meinem Artikel über die „Wundermedizin Spazieren gehen“ geschrieben.

Bist Du auch gerade mit dem Ziel unterwegs, Deinen Körper für den kommenden Strandurlaub zu pimpen, dann ist dieser Artikel für Dich interessant.

 

Lebe lange gesund und glücklich,

Dein Michael