Anfang des Jahres werden wieder mal die jährlichen guten Vorsätze gefasst. 

Einer der meist erwünschten Vorhaben ist dabei mehr Sport zu treiben. 

Ich werde dich mit diesem Artikel unterstützen deinen guten Vorsatz tatsächlich umzusetzen. 

Wie es jeder wohl schon erlebt hat, gehören gute Vorsätze zu einer Spezies, die sehr scheu ist und bei Gefahr (gedanklicher oder körperlicher Anstrengung / Unannehmlichkeit / Änderung von Gewohnheiten) ganz schnell im Dickicht der alltäglichen Routinen untertaucht. 

Bevor die niedlichen kleinen guten Vorsätze von dem gefährlichen Raubtier „innerer Schweinehund“ aufgefressen werden, helfe ich mit einigen Überlebenstipps, damit die guten Vorsätze so groß und stark werden können, bis das der Schweinehund darin keine Beute mehr sieht.

Jeder Mensch ist unterschiedlich. Daher werde ich dir hier verschiedenste Hilfsmittel vorstellen, die du einfach ausprobierst.  Dann wirst du dich im Laufe der Zeit besser kennen lernen und Methoden rausfinden, um dich selbst zu manipulieren und deine Ziele zu erreichen. 

Ok. Lass uns loslegen.

Du möchtest also dieses Jahr endlich mit Sport beginnen oder mehr Sport machen. 

1. Keep it simple

 

Überlege nicht lange rum, wie du am besten oder professionellsten trainierst.

Du brauchst kein Equipment, keine super duper atmungsaktiven, muskelunterstützenden Sportklamotten, kein Fitnessstudio oder Equipment, nicht viel Zeit, kein Sportlergetränk oder -essen. 

Du kannst tatsächlich jeder Zeit, sogar jetzt sofort, ein paar Übungen mit dem eigenen Körpergewicht machen. im Grunde kann man nahezu überall etwas für sich tun. 

Du solltest auch nicht denken, dass ein Training unbedingt hart sein muss und man danach kaputt ist und einem der Schweiß runterläuft.

Viel wichtiger als ab und an mal ein hartes Training ist das man in Bewegung bleibt und nicht zu lange still sitzt, liegt oder auch steht.

Also mache einfach zwischendurch mal ein paar Übungen. Speziell für gänzlich untrainierte Menschen können diese Kleinigkeiten einen großen Unterschied machen.

Mit der Zeit wirst Du Dich schon durch etwas mehr Bewegung und wenige Übungen fitter fühlen und motivierter sein, mal ein richtiges Sportprogramm anzugehen.

Nun mal einige Übungsbeispiele, die Du einfach mal zwischendurch machen kannst:

  • Parke beim Einkaufen oder sonstigen Erledigungen dein Auto weiter weg und geh zu Fuß zum Ziel. Dadurch hast Du auch weniger Stress bei der Parkplatzsuche und schonst somit Deinen Kopf. Dein Auto hat auch eine viel größere Wahrscheinlichkeit von Parkremplern verschont zu bleiben. Diesen Tipp habe ich schon so oft gehört sagst Du. Dann mach es doch auch! Und amüsiere Dich über die Masse der Leute, die völlig gestresst versucht so nahe wie möglich an der Eingangstüre zu parken.
  • Überlege, ob Du tatsächlich das Auto benutzen musst. Kannst Du diese kleine Erledigung, die nicht so weit weg ist, nicht mit dem Fahrrad oder besser noch zu Fuß bewältigen? Meist ist das automatische Nutzen des Autos nur eine Gewohnheit.
  • Wenn Du telefonierst, geh dabei Spazieren. Durch Bewegung während Gesprächen wird Deine Gehirnleistung gesteigert, Aufmerksamkeit und Kreativität nimmt zu. Solltest Du nicht direkt spazieren gehen können, dann steh zumindest auf. So verhinderst Du zu langes Sitzen.
  • Sammle Schritte, in dem Du einfach auch mal bewusst unnötige, doppelte oder weitere Wege gehst.

 

Hier ein paar einfache Körpergewichtsübungen, die Du zwischendurch einfach mal machen kannst:

  • Vom Stuhl aufstehen und wieder hinsetzen – wiederholen.
  • Kniebeugen – oder einfach in die Hocke gehen, so weit wie man sich wohl fühlt.
  • Liege- Wandstütze, je nach Winkel anstrengender bis hin zur klassischen Liegestütze. 
  • Schattenboxen
  • Arme seitlich ausstrecken und kreisförmig bewegen, im und gegen den Uhrzeigersinn.
  • Arme nach vorne strecken und halten oder alternierend nach oben und unten bewegen – mit oder ohne Gegenstand.
  • Plank
  • Handflächen kräftig gegeneinander drücken und halten.

Und und und  …..

Diese Liste ließe sich nahezu unendlich fortführen mit Übungen in allen Schwierigkeitsgraden.

Ansonsten einfach mal spazieren gehen – ist kaum anstrengend, macht Spaß und sorgt bei Regelmäßigkeit für eine gute Grundfitness. 

Früher dachte ich auch immer:

„Na ja, spazieren gehen ist doch nur was für Faule, die nicht richtigen Sport machen wollen oder eher ein romantischer Akt für Pärchen. Das ist doch nur Zeitverschwendung.“

Heute weiß ich es besser. 

Gehen ist sehr gesund und sorgt für eine gute Grundfitness, ohne die Gefahr, den Körper dabei zu überlasten.

Ständig in einem erhöhten Herzfrequenzbereich zu joggen verursacht im Körper Streß. Ständiger Streß im Körper ist ungesund. Leider achten zu wenige Hobbysportler auf ihre Herzfrequenz. Im Zweifel ist weniger mehr und gesünder.

Gehen hingegen baut Streß ab, idealerweise wenn wir uns in der Natur befinden. Auch wenn es der Mensch vergessen hat, wir sind nur ein Teil der Natur. Beim Spazierengehen in der Natur fühlen wir uns instinktiv wohler und entspannen.

Es schult die Aufmerksamkeit und klärt den Geist.

 

2. Vergleiche dich nicht mit anderen. 

 

Im Fernsehen und auf Titelbildern sieht man fast nur schöne Menschen mit Traumkörpern. Lass nicht zu, dass du dich dadurch in einem schlechteren Licht siehst. 

Erstens werden Bilder meistens bearbeitet, zweitens sehen Models nur für einen kurzen Zeitraum so perfekt aus, weil sie sich gezielt auf ein Fotoshooting vorbereiten. Da wird extra hart trainiert, Mittelchen werden genommen und/ oder es wird sich runtergehungert und der Körper bewusst dehydriert. 

Es werden also Methoden verwendet, die ungesund und nicht nachahmenswert sind. 

Manche Menschen haben auch einfach das Glück einer tollen Genetik und sehen  besser aus als der Durchschnitt. Das macht Dich aber nicht minderwertig. 

Du vergleichst Dich also ab sofort nur noch mit Dir selbst!

Es geht bei Deiner Entwicklung darum, dass Du morgen besser bist als gestern. 

Wenn wir also den Vorsatz „Ich möchte mehr Sport machen“ betrachten, impliziert das meist, dass man gesünder sein möchte und/ oder eine bessere Figur haben will.

In aller Regel sind die fit aussehenden Menschen auch die gesünderen.

Ein guter und einfacher Weg, Dich mit Deinem vergangenen Ich zu vergleichen ist Dein Spiegelbild. Der Spiegel lügt nicht.

Mach Dich nackig und mache vor dem Spiegel ein Foto von Dir.

Das kannst Du in regelmäßigen Abständen wiederholen. Damit hast Du einen guten Vergleich für Deine Entwicklung.

Deine Waage kannst und solltest Du getrost wegschmeißen. Es macht keinen Sinn, Dich an Deinem Gewicht zu orientieren. Spar Dir den Streß Dich mit angstgeweiteten Augen auf die Waage zu stellen. Du mußt weder schlechte Laune haben, wenn das Gewicht mehr wurde, noch gibt es einen Grund dafür, Dich zu feiern, wenn das Gewicht weniger wurde. Beide Ergebnisse haben keine Aussagekraft, ob Du richtig gelebt hast.

Schau Deinen Körper im Spiegel an, dann weißt Du Bescheid.

 

3. Gewohnheiten

 

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Unser Gehirn versucht ständig, unserem Leben ein Muster, einen bestimmten automatisierten Ablauf zu geben. Dinge, die wir oft und regelmäßig machen, werden gespeichert und als wichtig erachtet. Das Gehirn will unser Leben vereinfachen und stellt diese Gewohnheiten auf Autopilot, wir machen Dinge, die wir gar nicht mehr bewußt wahrnehmen.

Wer kennt das nicht, dass das Auto den Weg zur Arbeit oder nach Hause alleine findet. Plötzlich sind wir da. Wir nehmen die Strecke nicht mehr bewußt wahr.

Der Griff zur Zahnbürste oder der morgendliche Kaffee. Wir müssen bei eingebrannten Gewohnheiten nicht mehr darüber nachdenken, ob wir etwas tun oder nicht. Die Entscheidung ist im Unterbewusstsein so stark zementiert, dass wir es einfach machen.

Eine Sache braucht 3-4 Wochen täglicher Wiederholung, um zur Gewohnheit zu werden.

Alte Gewohnheiten können durch neue ersetzt werden. Je nach „Speicherungsgrad“ ist das leichter oder schwerer und bedarf einer erhöhten Achtsamkeit.

Es gibt aber auch einen Trick neue Gewohnheiten zu entwickeln. Man hängt oder koppelt die neue gewünschte Gewohnheit an eine alte.

Z.B. macht man nach der morgendlichen Tasse Kaffee ein kurzes Sportprogramm, oder man kommt nach Hause, trinkt seinen gewohnten Entspannungstee und geht anschließend eine Runde spazieren.

Suche Dir also eine starke Gewohnheit und koppel eine Aktivität daran, die Dir dazu verhilft mehr Sport / Bewegung in Dein Leben zu bringen. 

Schon bald wirst Du dann eine neue Gewohnheit gebildet haben und Dein Schweinehund wird vergessen, Dir mit Gegenargumenten zu kommen.

 

4. Mache einen Vertrag mit Dir selbst

 

Du setzt Dich an den Computer oder nimmst Dir ein Blatt Papier und einen Stift und machst feierlich einen Vertrag mit Dir.

In diesem legst Du Dich möglichst konkret fest, welches Ziel Du erreichen wirst oder wann Du was immer machst.

Beispielsweise:

Ich werde dreimal in der Woche spazieren gehen.

Ich werde jeden Tag 10 Minuten Sportübungen machen.

Und so weiter. Sei ruhig kreativ. 

Anschließend unterschreibst Du, verinnerliche dabei das Gefühl, dass Du gerade mit einem höchst ehrenwerten Geschäftspartner (den Du auf keinen Fall enttäuschen möchtest) einen hoch dotierten Vertrag abgeschlossen hast.

Behandle das Vertragsdokument anschließend so, wie Du jeden anderen wichtigen Vertrag handhabst.

Wenn Du noch mehr Druck in Dein Vorhaben bringen willst, dann kannst Du Dir auch eine Vertragsstrafe überlegen, oder für den Erfolgsfall einen Bonus.

Du kannst auch Deinem Partner, Deinen Freunden und Bekannten von Deinem Vorhaben erzählen. Schrei es in die Welt hinaus, so dass es Dir sehr peinlich wäre, wenn Du es dann nicht umsetzt.

 

5. Habe eine Vision von Deinem zukünftigen Ich

 

Nimm Dir jeden Tag 5-10 Minuten Zeit, setze Dich irgendwo in Ruhe hin, wo Du ungestört bist und stelle Dir Dein zukünftiges Ich vor, wie Du gerne sein würdest.

Wie möchtest Du aussehen? 

Welche Einstellung möchtest Du gegenüber Sport und Bewegung haben?

Wie ernährst Du Dich, um gesund und fit zu sein?

Male Dir Dein ideales Ich aus und sehe es vor Deinem inneren Auge.

Damit gibst Du Deinem Gehirn einen inneren, unterbewußten Kompass und es wird Dir bei Entscheidungen leichter fallen, die zu wählen, die Dich näher zu Deinem Ziel führen.

Du wirst motivierter werden, etwas dafür zu tun, diesem Ideal näher zu kommen, z.B. regelmäßig Sport zu machen.

Wenn dann die ersten Schritte und Erfolge gemacht sind, wird der Glaube das Ideal erreichen zu können stärker und andere erfolgsversprechende Sachen werden leichter fallen.

 

6. Mach es einfach, verdammt noch mal!

 

Meistens weiß man eigentlich schon, was gut für einen ist oder was einen bei einem bestimmten Vorhaben weiterbringen würde. Aber trotzdem tut man es nicht, weil es unangenehm ist, anstrengend, beängstigend, Verzicht bedeutet und und und.

Die unangenehmen Seiten des Tuns oder der Veränderung sind manchmal auch nicht so leicht wegzumanipulieren oder sonst irgendwie weichgespült, in Watte gepackt, locker flockig umzusetzen.

Manchmal helfen keine Tricks oder Strategien. 

Da heißt es auch schon mal, sich selber innerlich oder vor dem Spiegel anzuschreien, die Gedanken auszuschalten, motivierende, energiegeladene Musik aufzulegen und einfach zu tun!

Das waren ein paar Hilfestellungen, wie Du es schaffst, Deine guten Vorsätze für das neue Jahr umzusetzen.

Es gibt auch noch viele andere.

Noch einmal rate ich Dir, diese Tipps einfach auszuprobieren. Manche werden gut funktionieren, andere helfen Dir überhaupt nicht. 

Wenn etwas nicht bei Dir funktioniert, was bei anderen anscheinend super klappt, dann liegt das nicht daran, dass etwas mit Dir nicht stimmt oder Du faul bist. Du mußt nur für Dich herausfinden, was für Dich funktioniert. Dabei mußt Du achtsam und ehrlich zu Dir sein!

Nun wünsche ich Dir gutes Gelingen, mögen Deine guten Vorsätze bald Deine guten Gewohnheiten sein!

Was funktioniert für Dich? Welche Tipps und Tricks hast Du erfolgreich angewendet?

Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen bei ihrer Zielerreichung.

Lebe lange gesund und glücklich,

Dein Michael